Auf den ersten Blick ist die Unterkunft ganz nett, aber nur auf den ersten Blick!
Das Zimmer hatte keine Fenster. Tageslicht kam durch eine Glastür, welche auf einen Hof mit Sitzplätzen führte. Hatte man die Tür weder mit dem hölzernen Schlagladen noch mit einem Vorhang verschlossen, befand man sich auf einem Präsentierteller, von dem es kein Entrinnen gab, denn Platz war nur am Fußende des Bettes, und das befand sich unmittelbar vor der Tür.
Als Ausgleich für fehlende Fenster war das Zimmer einerseits stark parfümiert, und andererseits waren Lüftungsschlitze an verschiedenen Stellen der Längswände angebracht. Eine dieser Stellen befand sich in Schulterhöhe, wenn man im Bett lag. Durch diese Schlitze strömte nachts eiskalte Luft in´s Zimmer, was ich schlafend zu spät bemerkte. Dadurch habe ich mir eine schwere Erkältung zugezogen.
Der Frühstücksraum war ungemütlich. Es war ein langgezogener Flur, in dem sich eine durch ein Absperrgitter gesicherte Schräge für Rollstuhlfahrer an der Wand entlangzog. Im verbleibenden Bereich waren kleinere, runde, teils auch quadratische Tische wahllos zusammengeschoben und standen ziemlich eng beieinander.
Nicht allein infolge der tristen Umgebung, sondern auch so, war das Frühstück mäßig. Eine Bedienung lief geschäftig umher und war auch recht freundlich. Manche Gäste brachten sogar ihr benutztes Geschirr in die Küche, was mich an vergangene Jugendherbergszeiten erinnerte. Die Zimmer der Jugendherberge hatten seinezeits allerdings Fenster.